
Vor dem stage gab es für mich aber erst ein Bisschen von Paris zu sehen. „Ein Bisschen“ ist

Dienstag ging es mit einer Gruppe des Centre de Loisirs und unseren neun Kiddies in den Wald um anhand kleiner Spiele Bäume, Pflanzen und Insekten besser kennenzulernen. Mittwoch und Donnerstag standen unter den Aspekten Ecoconstruction und Musique Verte, was wir auch oft beim Loubatas mit den Sejourkindern machen. Bei der Ecoconstruction war es unser Ziel ein Vögelhäuschen mit ökologischen Mauern (Holzgerüst, Lavendelheu als Isolation und ein Mörtel aus Sand, Erde, Lavendelheu und Kalk) zu bauen; während des Musique Verte-Ateliers stellten die Kinder Musikinstrumente aus kleinen Bambusstücken her. Mit einem Krötensound-immitierenden Bambusstab in der Hand verschwand schließlich jedes Kind nach Hause. Vanessa hatte zudem noch mit einigen Kindern ein wenig Löwenzahngelee gekocht, das nach energischer Beobachtung und einem erneuten Aufkochen schließlich die richtige Konsistenz annahm. Und ehe Vanessa und ich uns versahen hatten wir mit Freitag auch schon den letzten Tag des stages erreicht. Noch schnell ein paar letzte Schliffe für das Vogelhäuschen und die Instrumente und schließlich musste ich auch schon aufbrechen. Dass ich die Kinder trotz der Strapazen, die sie uns mitunter bereitet hatten, doch sehr lieb gewonnen hatte merkte ich am Bahnhof, wohin sie und Vanessa mich noch hinbegleiteten.
Schön zu sehen war auch, dass es ihnen genauso erging und so gab es eine bisou-Runde mit neun kleinen traurigen Gesichtern und ein anschließendes Grimassenfoto, das die Laune der Kinder zum Glück wieder etwas steigen lies.

Damit hatte ich mich zuletzt erfolgreich aus dem Staub gemacht und die arme Vanessa mit der Rasselbande für die letzten beiden Stunden und ein mitunter etwas chaotisches Picknick in ihrem Garten alleine gelassen. Wir waren anschließend gleichermaßen froh uns während des Wochenendes in kinderfreier Zone in Marseille (dahin fuhr Vanessa wenige Stunden nach mir dann nämlich auch) ein wenig ausruhen zu können.
Dann dauerte es fast einen Monat bis mich meine Reise erneut nach Ermont führte. Zwei Wochenenden bei Vanessa umrundeten Knappe fünf Ferientage in Deutschland, während denen ich mich mit Regen, Bürokratie und unzähligen schwarz-gelben Fans am Dortmunder Bahnhof rumschlagen musste. Bleiben wir mit der Berichterstattung also lieber im warmen Paris.Während des ersten Wochenendes schaute ich kurz in Ermont vorbei um
unter anderem an einem kleinen diabetischen Kochatelier teilzunehmen, für das sich Vanessa ein tolles Menü mit Salat, gefüllten überbackenen – um nicht zu sagen geilen Nudelröllchen und Quark mit garteneigenen Erdbeeren überlegt hatte. Zusätzlich gab es noch ein kleines Atelier Jardinage in Vanessas Garten, sodass nun jeder Hobbygärtner in Ermont über Alternativen zu gefährlichen Pestiziden Bescheid weiß und wenigstens einmal die Larven in Vanessas Insektenhotel gesehen hat.

Am 21. Mai war schließlich der große Tag des Fête du Developement Durable in Ermont gekommen, wo wir (damit meine ich das Team vom MJC und ich) einen kleinen Stand für die Präsentation der stage-Ergebnisse und des MJC en général gehalten haben. Ihr werdet es mir verzeihen, dass ich den Tag nicht in allen Einzelheiten schildere. Die besten Erinnerung sind auf jeden Fall ein aus Holz gebautes Kinderkarussell, das von wipp-begeisterten Eltern betrieben wurde, während der Erfinder die kreiselnden Kinder mit sanfter Musik auf dem Klavier begleitete, und die Gemüsepfanne von Vanessas Mutter, die uns nach dem langen Tag erwartete – danke Frauke!
Und damit war das quasi schon in die Länge gezogene Ökiglück nun doch endgültig vorbei und nach einem Drei ???-Abend ging es für mich am nächsten Tag wieder gen Süden Richtung Loubatas. Richtung Süden gen Loubatas? Ach, wie ihr wollt.