Sonntag, 19. September 2010

Multikulturelle Einstimmung

Das erste FÖJ-Seminar in Neustadt an der Weinstraße (2.-7. August)

In Neustadt an der Weinstraße sollte es für mich also beginnen. Mit der guten alten „sänk ju for träwelling wis“ Deutschen Bahn dauerte die Fahrt planmäßig gerade einmal fünf, tatsächlich also sechs Stunden, bis ich in dem schönen Pfälzer Örtchen nahe Mannheim angekommen war. Dort warteten dann auch schon die anderen „Ökis“, mit denen die nächsten Tage ein Heidenspaß werden sollte. Organisatorische Aspekte, die es noch zu klären gab sowie Gespräche über Sorgen und Unklarheiten spielten während des Seminars eher eine Nebenrolle. Dafür hatte das sechsköpfige französisch-deutsche Organisationsteam jede Menge Kennenlernspiele und Freizeitaktivitäten auf Lager, um jedem Teilnehmer auch den letzten Rest Schüchternheit zu nehmen.

Blick auf die Pfalz vom Fuß des Hambacher Schloss
Was waren nochmal die gängigen Vorurteile gegen die Franzosen? Dass unsere Nachbarn Baguette mit Frosch und Schnecken essen stimmt wohl so direkt nicht aber bei der Vorurteilskarikatur wurde einmal so richtig auf den Putz gehauen. Eine gute Einstimmung auf das Jahr in Frankreich war neben dem Seminarprogramm auch dadurch gegeben, dass zu unserer Gruppe von 26 Deutschen noch 14 Franzosen dazu kamen, die sich ihrerseits in Rheinland-Pfalz engagieren werden. Zwar wurden die Workshops und alle übrigen Aktivitäten vom Organisationsteam immer übersetzt doch die Kommunikation innerhalb der Gruppe lief auch ohne Taschenwörterbuch relativ problemlos. Ob auf deutsch, französisch oder zu Zeiten auch englisch, irgendwie verstand man doch immer, was der andere von einem wollte.

Eine Woche nur Jugendherberge wird natürlich anstrengend, also ab nach draußen! Mal besuchten wir ein Pfälzer Bioweingut, mal ging es in den Elsass um auf einer Bioapfelplantage zu helfen und auf dem nahegelegenen Biomarkt einen super leckeren Flammenkuchen zu verdrücken. Auch eine Wanderung zum Hambacher Schloss passte noch ins Programm, wo ich mir zum ersten mal wünschte in Geschichte doch etwas besser aufgepasst zu haben. Unser Organisationspapa Jochen wusste die Ausflüge auf seine Weise zu bereichern und dank ihm werden wir wohl Wiesengewächse wie Beifuß, Kamille, Spitzwegerich, die Wilde Möhre und viele weitere nicht so schnell vergessen.

Die Abende der Seminartage entwickelten sich mitunter zu richtigen Highlights. Am ersten Tag zeigte sich bereits, dass wir eine sehr musikalische Truppe waren/sind und mit Klavier, Gitarre, Akkordeon und Flöte haben wir irgendwas improvisiert, zu dem sich einigermaßen singen ließ. Falls wir uns mal an die Nachtruhe (22 Uhr) gehalten haben dann nur, weil wir noch auf ein Bier, Cocktail oder Wein in die „Brauchbar“ unterwegs waren. In Neustadt gibt es übrigens einen ausgezeichneten Rosé, aber genug mit der Schleichwerbung.

Fazit: Ein super lustiges und Sicherheit gebendes Seminar, das den Wunsch nach dem nächsten umso stärker werden lässt. Das gibt es dann im November, wo wir den Westen Frankreichs erkunden werden. Um einen kleinen Eindruck des Seminars zu bekommen gibt es hier übrigens einen kleinen Zusammenschnitt auf deutsch und französisch

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